In Kooperation mit der Stadt Mainz und den Maltesern als Betreuungsorganisation bauen wir derzeit mit Freifunk ein freies WLAN für die vorm Krieg in der Ukraine geflüchteten Menschen auf, die derzeit im Mainzer Allianzhaus unterkommen.
Die Kapazität der Unterkunft liegt bei etwas über 100 BewohnerInnen, bislang wohnen rund 50 Menschen dort, insgesamt unter recht einfachen Bedingungen. Wir finden: Alle Menschen sollen einen freien Zugang zum Netz haben. Und wir wissen, dass es besonders für Geflüchtete natürlich wichtig ist, sich in dieser Ausnahmesituation informieren und Kontakt mit Angehörigen pflegen zu können, Sprachangebote wahrnehmen zu können auch sonst am digitalen gesellschaftlichen Leben teilhaben zu können.
Wir freuen uns daher, dass alle Beteiligten hier an einem Strang ziehen und wir gemeinsam ein Freifunk-Netz für die Menschen aufbauen können. Nachdem die bestellte Hardware geliefert wurde, haben Mitch, Sebastian und Florian am Freitag 10 Access Points auf 4 Etagen aufgehängt und im zentralen Technikraum verkabelt. Weil das Gebäude schon vor einigen Jahren als Geflüchtetenunterkunft genutzt wurde, konnten wir auf eine strukturierte Verkabelung im Gebäude zurückgreifen, die die MAG einst professionell setzen ließ, sowie auf die Reste unserer damaligen Grundinstallation, insbesondere einen kleinen Rechner als leistungsfähigen Freifunk-Router.
Weil der Internetanschluss noch auf sich warten lässt, aber bereits Menschen im Gebäude wohnen, entschieden wir uns spontan, einen LTE-Router einzusetzen, bis Vodafone den breitbandigen Anschluss schaltet. Schon wenige Minuten nach Inbetriebnahme konnten wir die ersten Clients in unsrem Netz beobachten und BewohnerInnen bedankten sich für das freie Netz.
Mit einer Handyapp prüften wir noch die Ausleuchtung im Gebäude und führten an einigen Stellen Speedtests durch, die durchweg gute Datenraten von über 50 Mbit/s zeigten. Wird die Unterkunft voll besetzt, sind 50 Mbit/s – je nach Nutzungsverhalten – wahrscheinlich schnell ausgelastet. Daher freuen wir uns, dass wir im Auftrag der Malteser einen Anschluss mit 1000 MBit/s Downstreamrate bestellen durften.
In den nächsten Wochen werden wir noch einige Nacharbeiten erledigen und die Installation etwas pflegen müssen. Fürs erste gibt es aber eine durchaus passable Lösung für die Menschen vor Ort. Wer ebenfalls sein Netz mit Geflüchteten teilen mag, findet auf www.freifunk.net die jeweilige lokale Freifunk-Community, in der sich viele engagierte Menschen zusammen geschlossen haben.