Ein bisschen spät, doch besser als nie.
Aus unseren Reihen sind zwei Leute Ende Mai nach Berlin gefahren, um dort dem Wireless Community Weekend 2014 beizuwohnen. Das ganze fand in der C-Base statt, ein Hackerspace der jederzeit einen Besuch wert ist.
Neben dem Workshop und Vortrags-Programm war genug Zeit, um mit Mitgliedern aus anderen Communities ins Gespräch zu kommen und sich auszutauschen.
Als Vortragsthemen wurden unter anderem Dinge wie „Wie starte ich eine Freifunk-Community“, „Wie setze ich IPv6 korrekt ein“, „Vorstellung der Freifunk-API“, „Rechtliches zur Mitstörerhaftung“, „Technische Realisierung von Funkbrücken mittels 802.11s“ sowie eine Vorstellung vom Förderverein Freie Netzwerke und dessen Ziele behandelt.
Wir saßen die meiste Zeit mit bei Leuten vom RundFreiFunk am Tisch, welche Ihre Inhalte einerseits über Radio Blau ausstrahlen und/oder in über das (Freifunk-)Netz streamen.
Sehr beeindruckt hat mich das Detail, dass die Router-Firmware in Leipzig Autoupdates durchs Mesh verteilen kann. Jeder Knoten im Netz hält nach einen Update von sich selbst die Firmware weiter im Speicher, um diese ohne extra VPN-Traffic über das Mesh an Nachbarknoten weiterzuverteilen. Und das schon seit mittlerweile sieben Jahren!
Am ergiebigsten für uns war das Treffen mit zwei Leuten aus Lübeck, zwei von den Gluon-Hauptentwicklern. Diese wurden erbarmungslos von uns mit Fragen gelöchert, für die geduldige und kompetente Beantwortung bedanken wir uns recht herzlich. Wir nehmen von diesem Treffen eine Menge Wissen zu Gluon mit:
- Funktionsweise des Autoupdaters in Gluon
- Hintergründe zur Kryptographie des Autoupdaters und von fastd (VPN-Protokoll)
- Mögliche Varianten des automatischen Schlüsselaustausches für fastd (wir bleiben vorerst bei der E-Mail Variante -.- )
- Funktionierendes Failover Konzept für mehrere Gateways
- Viele Details zur site.conf (Das site-example Repository wurde noch während des WCWs erstellt und von uns als Dank mit Erklärungen versehen, damit andere Communities einen leichteren Einstieg ins Thema Gluon bekommen können)
Unterm Strich ziehe ich persönlich ein sehr positives Resultat vom WCW, und freue mich, dass wir dort waren. Es ist schön und sehr interessant mit anzusehen, wie in jedem Winkel der Republik die Idee vom Freifunk wächst und gedeiht, und wie elegant manche Problemstellungen gelöst werden/wurden.
Da dies mein erster längerer Kontakt mit Freifunkern außerhalb unserer Filter-Blase von Mainz und Wiesbaden war, habe ich den Eindruck gewonnen, dass der Typische Freifunker ein besonnener Mensch ist, der es wagt ein paar Schritte in die Zukunft zu denken, und durch sein Wirken einerseits die Idee von Freifunk voranbringt, und gleichzeitig der Allgemeinheit einen sehr großen Dienst erweist.
Wir kommen nächstes Jahr gerne wieder!