Die Mainz Athletics funken frei. Seit Saisonbeginn im April kann man beim Besuch der Baseball- und Softballspiele im Stadion am Hartmühlenweg mit Freifunk freies WLAN nutzen.
„Bislang hatten wir eine Lösung über das Gastnetz der Fritzbox im Einsatz. Damit haben wir aber gerade einmal den Gastrobereich und einen sehr kleinen Abschnitt der Tribünen überhaupt mit WLAN versorgen können.”, erklärt Matthias Slovig, im Verein verantwortlich für die Netzwerktechnik.
„Außerdem hat sich bei ersten Tests für Livestreaming der Spiele der 1. Bundesliga im letzten Jahr gezeigt, dass eine unreglementierte Nutzung des Anschlusses aufgrund der uns zur Verfügung stehenden niedrigen Bandbreite leider nicht mehr möglich ist.”, so Slovig.
Da die Freifunk-Firmware eine direkte Möglichkeit bietet, die Bandbreite zu begrenzen, konnte nicht nur dieses Problem behoben werden. Auch das Damoklesschwert der Störerhaftung, das mit einem offenen Gäste-WLAN auf der Fritzbox bislang gegeben war, ist vom Tisch.
„Wir sind insgesamt sehr zufrieden. Mit einen Investitionsaufwand von gerade einmal 200 Euro konnten wir die Situation für alle Beteiligten nachhaltig verbessern: Das Livestreaming läuft ohne Einbußen, trotzdem steht genug Bandbreite für unsere Fans zur Verfügung.”, zieht Slovig ein positives Zwischenfazit nach dem Ende der regulären Saison. Mit den derzeit im Einsatz befindlichen drei Routern werden außerdem nicht nur beide Hauptplätze vollständig abgedeckt, auch der komplette Tribünenbereich ist jetzt mit WLAN versorgt.
Für die Zukunft wünscht sich Slovig eine Anbindung an den Freifunk-Backbone, um die bandbreitenarme DSL-Leitung noch mehr zu entlasten. Einfach wird das allerdings nicht: „Unsere Lage tief im Gonsbachtal ist da leider sehr hinderlich, aber die Flutlichtmasten könnten sich eventuell als Relaystation eignen.”
Das Angebot erfreut sich wachsender Beliebtheit, der Knoten am Baseballplatz ist mitunter der am stärksten frequentierte im gesamten Mainzer Netz, am ersten Playoff-Wochenende zählte man in der Spitze 39 Besucher, in Kombination mit den auf den anderen beiden Knoten eingeloggten Geräten durchbrach man erstmals die Grenze von 50 gleichzeitig angemeldeten Devices. Aber auch unter der Woche sind die Knoten gut frequentiert, sei es durch Training oder externe Veranstaltungen am Platz, für die jetzt auch freies WLAN zur Verfügung steht.
„Und das, obwohl wir noch nicht explizit auf den Freifunk hinweisen“ erklärt Slovig. „Hier haben wir noch Optimierungspotential, neue Werbeschilder sind bereits in Produktion.” Vielleicht kommen sie ja schon zum Halbfinale zum Einsatz, in der Viertelfinalserie gegen die Bonn Capitals führen die Athletics derzeit mit 2:1 und müssen am kommenden Wochenende noch ein Spiel gewinnen, um zum Halbfinale gegen die Heidenheim Heideköpfe wieder im heimischen Ballpark auflaufen zu können – dem vermutlich ersten Baseballplatz Deutschlands mit Freifunk.