Freifunk verbindet: Richtfunkstrecke Nieder-Olm/Partenheim

Richtfunkstrecke mit 60 Mbit auf 9,5 km geht in Betrieb. Erfahrungen sammeln auf langen Strecken im Freifunk-Mainz e.V. Netz beginnt.

Nachdem wir recht günstig im Verein an gebrauchte Ubiquiti 5 GHz Router im handlichen kleinen Format gekommen waren, wollten wir auch Erfahrungen sammeln. Die erste Inbetriebnahme einer Verbindung über „nur“ knapp 200 Meter in der Mainzer Altstadt war so überraschend gut gegenüber 2,4 GHz, dass wir mal schauen wollten, was da noch so drin ist.

Die Verbindung zwischen den Orten beträgt 9,5 km

Blau: Die Verbindung zwischen den Orten beträgt 9,5 km – die andere wird fälschlicher weise in der Map-Software generiert und ist zu ignorieren.

Eigentlich wollte der Autor schon länger mal eine Verbindung zwischen Nieder-Olm und Partenheim ausprobieren, hatten doch Versuche mit der 3D-Corner Antenne vielversprechende Pegel messen lassen. Die Ubiquiti NanoStations kamen für einen Versuch somit gerade recht.

Anfang Februar hatten wir an beiden Stellen jeweils einen der kleinen Router mit integrierter Richtantenne montiert. Wow – die Verbindung stand sofort. Die Übertragungsleistung war jedoch nicht berauschend. Gerade mal 1 Mbit konnten maximal als Ausbeute gemessen werden. Das Signal war mit 10 db über dem Rauschen auch nicht besonders belastbar. Das musste noch besser werden!

Loco M5 vor einer 45cm SAT Schüssel

Loco M5 vor einer 45cm SAT Schüssel

Für einen zweiten Versuch wurde an der Endstelle in Partenheim die schon bereitliegende SAT-Schüssel mit 45 cm genutzt und statt einem LNB einfach die NanoStation davor gehängt und mit Kabelbindern befestigt. Siehe da, nun kamen wir einseitig auf bis zu 10 Mbit. Die Gegenstelle in Nieder-Olm war nun nicht geizig und gönnte sich eine NanoBridge NB5 mit 22 db Gewinn. Dieser Router hat eine kleine 35cm Schüssel in deren Mittelpunkt der LNB steckt.

NanoBridge NB5-22 am kleinen Mast in Nieder-Olm

NanoBridge NB5-22 am kleinen Mast in Nieder-Olm (Blick von hinten)

Am 24. 2. 2014 haben wir die installiert – bei mildem Frühlingswetter. Mehrere Geschwindigkeitstests zeigten nun Werte zwischen 20-40 Mbit in jeweils eine Richtung. Im Duplex-Verfahren kam wir dann auf ca. 60 Mbit – das kann sich sehen lassen.

Mit der Ubiquiti NanoBridge zum Preis von ca. 70 Euro auf der einen Seite und einer NanoStation Loco M5 für ca. 35 Euro gebraucht und einer 45cm SAT Schüssel für 15 Euro bewegt man sich da eigentlich noch im vertretbaren Rahmen.

Dieser Beitrag wurde am von unter Allgemein, Antennen, Hardware, Versuche veröffentlicht.

Über Wolfgang

Setzt sich seit 2013 für Freifunk ein. Neben den vielen Vorteilen eines freien Netzes, sieht er gerade im unterversorgten ländlichen Bereich die Chance, das Leute ihren Anschluss ungefährdet mit anderen teilen können. Er unterstützt hier besonders die Aktivitäten in Partenheim aber kennt sich auch im gesamten Backbone von Freifunk-Mainz aus und trägt die Verwantwortung für über 50 Knoten.

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