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Freifunker bieten Hilfe bei Versorgung der Mainzer Geflüchtetenunterkünfte mit freiem WLAN an

Im Rahmen der öffentlichen Diskussion um die Versorgung von Mainzer Geflüchtetenunterkünften mit freiem WLAN bietet die Freifunk-Initiative ihre Unterstützung an.


„Freifunk ist ein freies Bürgerschafts-Netz mit dem Ziel, allen Menschen Zugang zum Netz und damit zu Wissen und Kultur und gesellschaftlicher Teilhabe zu ermöglichen. Mit Freifunk kann man sehr einfach sein Netz mit anderen teilen“ erklärt Florian Altherr, Vorsitzender des Fördervereins Freifunk Mainz e.V. Der Zugang zum Internet sei für alle, aber auch gerade für geflüchtete Menschen essentiell. Die Freifunker bieten daher ihre Hilfe beim Ausbau von WLAN in den Unterkünften an.


In der Corona-Krise helfen die ehrenamtlichen Freifunker bereits an anderen Stellen. So wurden in Zusammenarbeit mit Sozialministerium, dem Projekt Digitalbotschafter und der Landesmedienanstalt beispielsweise Altenpflegeeinrichtungen landesweit mit Freifunk-WLAN versorgt und den Bewohnerinnen und Bewohnern so einen freien Zugang zum Netz ermöglicht. Weiterhin stellen die Freifunker ein freies Video-Konferenz-System namens „Jitsi“ zur Verfügung, das von jedermann kostenlos und ohne Registrierung genutzt werden kann. Damit können sich Bewohnerinnen und Bewohner von Altenpflegeeinrichtungen – aber auch alle anderen Menschen – in der aktuellen Situation besser vernetzen. 


Obwohl die Versorgung der Geflüchtetenunterkünfte mit Internet und freiem WLAN essentiell für die gesellschaftliche Teilhabe ist und gerade aktuell für die Schülerinnen und Schüler im Homeschooling oder Distanzunterricht gebraucht werde, sei hier in den letzten Jahren zu wenig passiert, so die Freifunker. „Hier sehen wir die Stadt Mainz und die Betreuungsorganisationen in der Pflicht, Abhilfe zu schaffen.“ so Altherr. 


Die Freifunker fordern nun schnell aktiv zu werden: „Es handelt sich nicht um Raketenwisschaft und es kostet nur wenig, für jede Unterkunft noch 2-3 weitere DSL-Anschlüsse oder eine Glasfaser-Anbindung zu buchen. Deren Bandbreite könne dann kurzfristig mit Freifunk-Routern in den Häusern verteilt werden. Die Freifunk-Technik sei erprobt und halte durchaus viele Nutzer aus, selbst in Massenunterkünften. „Der limitierende Faktor ist bisher aber die oft fehlende schnelle Internet-Anbindung“ erklärt Altherr. „Hier sollten Stadt und Betreuungsorganisationen schnell aktiv werden, damit geflüchtete Schülerinnen und Schüler möglichst bald gleichberechtigt am Unterricht teilnehmen können“.

Virtuelle Kommunikation in Altenpflegeeinrichtungen erfolgreich gestartet – Freifunk hilft gegen Isolation

Seit Anfang des Monats gilt, zum Schutz der Bewohner, in allen Altenpflegeinrichtungen in Rheinland-Pfalz ein weitreichendes Besuchsverbot.

Seitdem ist es für die Bewohnerinnen und Bewohner auf der einen Seite und ihren Angehörigen auf der anderen Seite praktisch unmöglich, miteinander in Kontakt zu treten. Besuche sind auf unbestimmte Zeit nicht realisierbar. Am Leben der Familie nicht teilhaben zu können ist für die Betroffenen schmerzhaft und traurig. Trotzdem die Kontaktbeschränkungen zu akzeptieren und einzuhalten ist, ebenso wie für die Angehörigen, sehr schwer und für viele Ältere nicht begreifbar.

Neben der Kommunikation per Post oder Telefon sollen mit Smartphones, Tablets oder Laptops Kommunikationswege über das Internet realisiert werden. Dann können Kinder, Enkel und Freunde digital einen Besuch abstatten.

Gemeinsam mit dem Projekt „Digital-Boschafterinnen und –Botschafter Rheinland-Pfalz“ der Stiftung MedienKompetenz Forum Südwest, der LMK – medienanstalt rlp und dem Sozialministerium des Landes stellt Freifunk Mainz Hilfen für die Pflegeeinrichtungen zur Verfügung. Mit diesen Hilfen sind sowohl eigene Zugänge als auch Anwendungen leicht umsetzbar.

Freifunk Mainz unterstützt die Bemühungen und konfiguriert Freifunkrouter, die nur noch angeschlossen werden müssen um ein freies WLAN-Netz in den Heimen zu realisieren. Über Tablets, die von den Digitalbotschaftern ebenfalls zur Verfügung gestellt werden, kann beispielsweise die Jitsi-Plattform von Freifunk Mainz, Wiesbaden und Umgebung genutzt werden, um Familientreffen online zu ermöglichen.

Eine erste Pflegeeinrichtung in Ludwigshafen ist jetzt erfolgreich gestartet und verbindet Bewohnerinnen und Bewohner des Hauses mit ihren Angehörigen. Dazu haben vier Stationen je einen Freifunkrouter und ein Tablet erhalten. Erste Kontakte und Treffen wurden über Jitsi auf dem Server von Freifunk Mainz organisiert. Ein erfolgreicher Start, der in naher Zukunft noch vielen weiteren Einrichtungen ermöglicht wird. Die Einrichtungen erhalten hierzu ein spezielles Webinar mit Infos zu Freifunk und Kommunikationsplattformen, sowie Anleitungen zum Download.

Digitale Vernetzung: Freifunker bieten jetzt offenes, kostenloses Video-Konferenz-System an

Um Menschen zu verbinden und der digitalen und sozialen Isolation vorzubeugen, bieten die Freifunker aus Mainz, Wiesbaden und Umgebung jetzt ein offenes, kostenloses Video-Konferenz-System für alle an.

Das System bietet allen Menschen die Möglichkeit, auf einfache Weise über die Website eine neue Videokonferenz zu starten und sich mit anderen Menschen auf dem Rechner oder dem Mobiltelefon per Videotelefonie auszutauschen.

Zu finden ist die Videokonferenz-Lösung über den einfach zu merkenden Link https://meet.freifunk-mwu.de

Auf der Website gibt man dann den Namen des Meetings ein und schon kann es losgehen. Eine Registrierung ist nicht erforderlich. Die Lösung kann kostenlos genutzt werden. Die Lösung basiert auf der Open-Source-Software „Jitsi Meet“ , wird auf den Servern der Freifunker aus Mainz, Wiesbaden und Umgebung betrieben, und stellt eine verschlüsselte Verbindung her.

Nutzung per App (empfohlen)

In den gängigen App-Stores findet sich die App „Jitsi Meet„, mit der man auf dem Smartphone oder Tablet bequem videokonferenzen kann. Sie funktioniert sehr gut.

Standardmäßig ist in der App als SERVER erstmal eine eigene Instanz von Jitsi hinterlegt, auf dem man Konferenzen starten kann. Will man einem Meeting auf unserem Freifunk-Server beitreten, muss man als Meeting-Name den ganzen Link rein kopieren z.B. „https://meet.freifunk-mwu.de/Test

Wenn man mit der App eigene Meetings auf dem Freifunk-MWU-Server erstellen will oder nicht ständig den ganzen Link kopieren oder abtippen will, kann man in den Einstellungen der App auch den Standard-Server einfach ändern auf meet.freifunk-mwu.de

Nutzung im Browser

Im Browser wird man nach der Freigabe von Webcam und Mikrophon gefragt, die man natürlich bestätigen muss, wenn man sich sehen und miteinander reden will. Empfohlen wird aktuell Chrome. Mit Firefox gibt es noch Probleme. Wer auf Nummer sicher gehen will, sollte die App nutzen.

WLAN teilen mit Freifunk: Freifunker verschenken Geräte gegen digitale Isolation in #Coronavirus-Krise

Um Menschen auch in den kommenden Wochen und Monaten eine digitale Teilhabe zu ermöglichen, verschenken Freifunkerinnen und Freifunker aktuell Freifunk-Router, um Personen ohne eigenen Internetzugang zu unterstützen. 


Zielgruppe sind Menschen, die keinen Internetzugang haben – jedoch nun zuhause bleiben müssen und auf digitalen Wegen Kontakt halten wollen. Beispielsweise SchülerInnen, die mit der Schule Unterrichtsmaterialien austauschen wollen oder ältere Menschen, die mit der Familie via Internet Kontakt halten wollen. 

Damit dies funktioniert wird ein Nachbar benötigt, der bereit, ist seinen Internetanschluss zu teilen. Im Idealfall haben Interessenten da schon jemanden gefragt. GGf. können Freifunker auch versuchen zu helfen, einen Internet – Spender zu finden.

Wie funktioniert das technisch?

  • Grundsätzlich nutzt Freifunk vorhandene Internet-Anschlüsse, um ein freies Netz aufzubauen und allen zur Verfügung zu stellen. 
  • Dabei kommt eine freie und kostenlose Software zum Einsatz, die auf handelsüblichen WLAN-Routern eingespielt wird (weitere Infos).
  • Diese Geräte werden nun von Freifunkerinnen und Freifunkern für die nächsten Wochen oder Monate kostenlos zur Verfügung gestellt oder ganz überlassen.
  • Sofern notwendig, kann auf dem Gerät eine Geschwindigkeitsbegrenzung eingerichtet werden. Erfahrungsgemäß sollte man jedoch keine besonderen Einschränkungen wahrnehmen.

Wo kann ich mich bei Interesse hinwenden? 

Wer Bedarf hat, kann sich einfach bei uns (der Freifunker-Initiative) melden. Per E-Mail, per Mailingliste, per Facebook, per Twitter oder in unserem Telegram-Channel. Da die Geräte von Privatpersonen verschenkt werden, gilt das Angebot natürlich nur solange der Vorrat reicht.

Welche Informationen werden benötigt?

  • Die Adresse des Interessenten
  • Die Angabe, ob ein Nachbar bereit ist, das Internet zu teilen oder ob man eventuell selbst teilen möchte. 
  • Eine grobe Bedarfsabschätzung: Um wieviele Personen geht es, die mit WLAN versorgt werden müssen?

Wir können bei Bedarf Router auch verschicken. Genaueres per E-Mail. 

Mögliche Fragen:

Entstehen mir Kosten durch den Betrieb?

  • Die Software ist frei und kostenlos. Die Nutzung des Freifunk-Netzes ebenfalls. 
  • Außer geringfügigen Stromkosten von wenigen Euro pro Jahr fallen (bei einer Internet-Flatrate) keine weiteren Kosten an.

Ich habe keine direkten Nachbarn, benötige jedoch Unterstützung. 

  • Wir haben auch Hardware, um längere Strecken mit Sichtkontakt zu überbrücken, auch über mehrere Kilometer. Einfach melden – eventuell gibt es ja eine Lösung. 

Ich weiß nicht, bei wem ich fragen könnte. 

  • Im Zweifel bei uns nachfragen. Eventuell findet sich ja jemand über einen Aufruf. 

Wie erreiche ich die Freifunker?

Ich möchte einen Router dauerhaft aufstellen. Wie gehe ich vor?

  • Ziemlich ähnlich. Allerdings sollte dann die Hardware etwas genauer ausgewählt werden.
  • Bei der Wahl eines Router unterstützen wir gerne. Wir helfen gerne bei der Installation per Telefon, Internet o.ä.. 
  • Bitte beachtet: Es gibt aktuell keine Treffen, bei denen wir die Router gemeinsam flashen könnten. Aber es gibt genügend Wege. 

Kann ich das Ganze auch finanziell unterstützen?

  • Natürlich. Wir freuen uns immer über finanzielle Unterstützung durch Spenden.