Archiv der Kategorie: Presse

Freifunk Mainz: „WLAN-Gesetz“ der Bundesregierung gefährdet Ausbau freier WLANs

stoerherhaftung wlanDas Bundeswirtschaftsminiserium (BMWi) hat gestern einen Entwurf zur Novelle des Telemediengesetzes (TMG) zur Neuregelung der Störerhaftung für WLANs („WLAN-Gesetz“) vorgestellt. Damit solle der Ausbau von offenen WLANs in Deutschland vorangetrieben werden. Die Freifunk-Mainz-Community kritisiert diesen Gesetzesentwurf. Er führe zur Verschlechterung der Rechtslage und würde so den Ausbau offener WLANs behindern.

„Der vom BMWi vorgelegte Entwurf zur Novelle des TMG zur Neuregelung der Störerhaftung stellt in der jetzigen Form eine Verschlechterung der gegenwärtigen Rechtslage dar“, macht Florian Altherr, Vorsitzender von Freifunk Mainz e.V., deutlich. Der Entwurf bewirke das glatte Gegenteil dessen, was er beabsichtige: Durch Gängelung von gewerblichen wie privaten Anbietern mit vorgeschalteten Seiten, bei denen man pro forma/placebo-mäßig Geschäftsbedigungen akzeptieren und Namen eingeben müsse, würden Nutzerinnen und Nutzer abgeschreckt. Anbieter würden mit unnötigen Pflichten belegt und noch mehr gehemmt als bereits heute, WLAN anzubieten. So sei ein schneller, flächendeckender Ausbau offener WLANs nicht möglich.

„Die Europäische Union hat zurecht das Ziel formuliert, die Zahl an offenen WLANs zu erhöhen, indem auch private Anbieter ihre WLANs anderen Menschen frei zugänglich machen“, so Altherr. Laut dem Gesetzesentwurf der Bundesregierung sollen aber private Anbieter zukünftig die Namen aller Nutzerinnen und Nutzer erfassen. „Eine solche Pflicht stellt einen viel zu hohen technischen und organisatorischen Aufwand für Privatleute dar. Wir befürchten daher, dass in der Praxis niemand mehr offenes WLAN anbieten würde. Ein Verschlüsselungszwang würde zudem die bisherigen Bestrebungen freier Netze komplett konterkarieren“, so Altherr.

Altherr macht weiterhin deutlich: „Wir wollen, dass alle Menschen unabhängig von ihrer sozialen Herkunft freien Zugang zum Internet haben – auch das erschwert der Gesetzesentwurf der Bundesregierung.“ Gleiches gelte auch für Touristen, die nicht bereit seien, die horrenden Preise kommerzieller WLAN-Anbieter zu entrichten oder ihre Daten dafür preiszugeben. Aus Datenschutzsicht sei es inakzeptabel, die Daten aller Nutzerinnen und Nutzer anlasslos zu erfassen. Statt den Ausbau freier Netze zu fördern, gefährde der aktuelle Gesetzesentwurf diesen, so die Freifunker.

Die Bundesregierung müsse daher dringend nachbessern und die Überwachungspflichten für WLAN-Betreiber aus dem Entwurf streichen. „Es bleibt nur zu hoffen, dass spätestens im Deutschen Bundestag der Gesetzesentwurf der Bundesregierung gründlich überarbeitet wird und die überzogenen Pflichten für WLAN-Anbieter gestrichen werden, damit in Zukunft nicht weniger, sondern mehr Menschen ihr Netz öffnen und miteinander teilen“, so Florian Altherr abschließend.

Freifunk Mainz e.V. wählt neuen Vorstand

Der gemeinnützige Verein Freifunk Mainz e.V., den wir zur Unterstützung der Freifunk-Initiative in Mainz, Wiesbaden und Umgebung gegründet haben, hat auf seiner Mitgliederversammlung in der vergangenen Woche einen neuen Vorstand gewählt.

Vorsitzender Florian Altherr wurde wie auch sein Stellvertreter, Moritz Veit, im Amt bestätigt. Neuer Schatzmeister ist Erik Donner. Der neue Vorstand wird ergänzt durch die beiden Beisitzer Sebastian Schmachtel und Gunnar Langer.

Im Bericht des Vorstands skizzierte Florian Altherr die Arbeit seit der Vereinsgründung im Jahr 2013: Die Mitgliederzahl liegt mittlerweile bei 33. Die Anzahl der Freifunk-Knoten, über die man sich mit dem Freifunk-Netz und damit auch dem Internet verbinden kann, hat sich mittlerweile auf über 130 erhöht.

Aktuelles Freifunk-Netz (März 2015)

Aktuelles Freifunk-Netz im März 2015

Auch die Versorgung von verschiedenen Events wie dem OpenOhr, der Stijl-Messe oder dem Rockfield-OpenAir in Kastel mit Freifunk waren volle Erfolge. Besonders stolz sind die Freifunker darauf, auch Flüchtlingsunterkünfte – bisher Peter-Jordan-Schule und Zwerchallee – dauerhaft mit Freifunk versorgen zu können. Damit können Flüchtlinge einfach und unkompliziert das Internet nutzen. Weitere Unterkünfte sollen dazu kommen.

Gelungen sei es weiterhin, so Florian Altherr, den ersten Schritt beim Aufbau eines Backbone-Netzes zu gehen. Dabei handelt es sich um ein Hochgeschwindigkeitsnetz über den Dächern der Stadt mit mehreren Standorten, zu denen man sich mit einer kleinen Richtfunkantenne sehr einfach verbinden kann. Im kommenden Jahr steht für die Freifunker vor allem auf dem Plan, eine noch bessere Flächenabdeckung mit Freifunk-Knoten zu erreichen. Dazu sind alle Mainzerinnen und Mainzer eingeladen, einen solchen Knoten selbst zu betreiben und sich beim Ausbau des freien Netzes zu beteiligen.

Hintergrund: Freifunk Mainz hat sich zum Ziel gesetzt, in Mainz, Wiesbaden und Umgebung ein flächendeckendes freies und offenes WLAN aufzubauen. Das Netz wird von den Nutzerinnen und Nutzern selbst betrieben. Mitmachen kann jeder: Ein spezieller Router ist schon für ca. 20 Euro zu erwerben. Auf diesen muss dann nur noch die freie Freifunk-Firmware aufgespielt werden. Diese Freifunk-Geräte vernetzen sich automatisch miteinander und bilden so ein dezentrales, so genanntes Mesh-Netz. In diesem Netz können Daten und Informationen getauscht werden, eigene Dienste angeboten werden und auch auf das Internet zugegriffen werden.

Weitere Informationen und die Anleitung zum Mitmachen finden sich auf der Webseite der Freifunk-Initiative: www.freifunk-mainz.de

Freifunk-App auf dem Vormarsch

Fast ein Jahr gibt es jetzt schon die Freifunk-Mainz App für alle wichtigen Mobil-Geräte. Sie informiert euch – auch ganz ohne Facebook – über unsere Publikationen in den Medien konzentriert an einer Stelle – passend für die Hosen- oder Handtasche.

Nun haben wir eine runde Zahl überschritten, worüber wir uns sehr freuen. Zeigt es doch, das die Idee, so etwas anzubieten, der richtige Weg war. Seit ihr zufrieden, dann empfehlt die App weiter.

UPDATE [14.10.14]  Android App:

Android DownloadLeider erfuhren wir eben, dass die App nicht mehr im Play-Store für Android Geräte zur Verfügung steht. Grund sind Änderungen von Google, wonach jeder App-Einsteller einen eigenen Entwickler-Account haben muss. Da dies Geld kostet, haben wir uns entschlossen sie über einen anderen Link weiterhin zum Download bereit zu stellen.

Andorid Download für die APP:  http://chayns.net/61639-10348/app

[Bitte daran denken in den Sicherheitseinstellungen das Installieren von Apps ausserhalb des PlayStores vorher zu erlauben und danach wieder abzuschalten]

Nutzerzahlen pro Betriebssystem

Nutzerzahlen pro Betriebssystem

Partenheimer Ortsgemeinderat sieht Chancen im Freifunk-Netz

Partenheim

Liegt in einer Talmulde. Eine WLAN Verteilung ist eine echte Herausforderung

Die Vorstellung der Freifunk-Idee im Ortsgemeinderat brachte überraschende Reaktionen. Man sieht hier eindeutig die Chance, das sich weitere Haushalte mit einfachen Mitteln an das Internet anschließen lassen. Freifunk-Mainz e.V. ist derzeit nicht nur auf Mainz selber beschränkt. Einige Orte rund um Mainz verlängern das Freifunk-Mainz-Netz bis zu sich. Deswegen wird es auch in Partenheim demnächst mehr als nur eine Außenstelle geben.

Als Ergebnis der Vorstellung im Rat wurden sofort Nägel mit Köpfen gemacht. 8 Router sollen auf exponierten Standorten das Grundnetz bilden, an das sich dann weitere Bürgerinnen und Bürger anbinden können. Die Betreuung vor Ort übernimmt Wolfgang Hallmann, der hier bereits einen Freifunk-Mainz Knoten betreibt. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Sache weiter entwickelt. Aber eines ist sicher: Nach versagten Fördermitteln zum Ausbau der Internetversorgung in Partenheim, ist dies eine Gelegenheit, die man nicht ungenutzt lassen darf.

Freifunk – Informationen gestreut

Freifunk ist ein Thema, das immer mehr in der Öffentlichkeit bekannt wird. Gerade hat auf dem 30. Forum für Kommunikationskultur der GMK (Smart und mobil – Digitale Kommunikation als Herausforderung für Bildung, Pädagogik und Politik) ein AdHoc Vortrag über Freifunk stattgefunden. Das Interesse war groß.

Die kommende Woche wird auch der Ortsgemeinderat in Partenheim über Freifunk informiert. Chancen und Risiken für die Nutzung im Rahmen unterversorgter DSL-Räume ohne Förderungsmöglichkeiten aus öffentlicher Hand. Der Ort ist zur Hälfte über Kabel Deutschland versorgt. Alle anderen gehen leer aus. Erste Knoten laufen bereits. Schon ohne Öffentlichkeitsarbeit ist man auf uns aufmerksam geworden.

SWR-Landeschau Aktuell – Dreharbeiten beendet

Die Vorbereitungen erforderten etliche Kontakte. Übernommen hatte Wolfgang die Koordination zwischen SWR-Redaktion Hr. Ebmeyer und dem Freifunk. Ein Kollege von Hr. Ebmeyer hatte ihn auf unsere Projekte hingewiesen. Er fand das sehr interessant und hatte nachgefragt, ob er einen 1,5 Minuten Beitrag für die Landesschau Nachrichten drehen dürfte.

Wolfgangs Antennen in PartenheimAm 7.11. gegen 16 Uhr war es soweit. Ein Kamerateam kam nach Partenheim und machte einige Aufnahmen von Wolfgangs „Antennenbaum“ mit den vielen 2,4 und 5 GHz Installationen. Dazu gehörten ein paar Landschaftsaufnahmen von Partenheim un
d ein kleines Interview.

Mainzer Holzturm in der Altstadt Weiterlesen

Anstoß im Mainzer Stadtrat: kostenfreie WLAN-Hotspots in Innenstadt

Unsere Vorstellung des „Freifunk-Mainz e.V“ gegenüber der Grünen-Stadtratsfraktion hat erste Früchte getragen. Eine aktuelle Pressemitteilung aller Stadtratsfraktionen zeigt dies.

Zur nächsten Sitzung am 11.9.2013 wird ein Antrag gestellt, der mit dem Wortlaut anfängt:

Die Verwaltung wird gebeten die Möglichkeit der Einrichtung von WLAN-Hotspots zur kostenfreien Nutzung in Mainz zu prüfen, dabei müssen generell datenschutzrechtliche Belange berücksichtigt werden…

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