Wir sind heute mit den netten Menschen von In Zukunft:Mainz beim Mainz Map III – Der Thementag zu Technologien der Zukunft in Mainz unterwegs. Stoßt dazu, wenn ihr mögt, um 14 Uhr auf dem Tritonplatz zur „Futour“, der thematischen“ Fahrradtour, um 18:30 Uhr im Bonifaziusturm zu „Open your Mainz“ oder um 19:30 Uhr zur „Perfor’Mz“!
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Freifunk beim #OpenOhr 2016
Immer am Pfingstwochende findet das legendäre Open Ohr Festival auf der Zitadelle statt. Quasi schon traditionell gibt es dort auch Freifunk auf dem Platz an der Hauptbühne. Und es ist gut was los, wie ein Blick auf unsere Karte und die Statistiken zeigen :)
Vor Ort nutzen wir übrigens keinen Internetanschluss, sondern der Uplink erfolgt über das Backbone-Netz der Mainzer Freifunk-Community. Danke an alle Helfer!
Wir planen die IPv6-Aktivierung über das Freifunk Rheinland-Backbone: Hintergründe, Infos und Ausblick
Hallo Freifunkas!
Wie ihr vielleicht mitbekommen habt, nutzen wir im Freifunk-Netz für die Ausleitung der Internet-Daten nicht mehr VPN-Server diverser VPN-Anbieter im Ausland. Stattdessen erfolgt dies nun über den Freifunk Rheinland e.V., der für uns unseren Internet-Verkehr (aktuell) in den Städten Berlin, Düsseldorf und Frankfurt ins Internet weiterleitet.
Damit haben wir bis jetzt super Erfahrungen gemacht. Wir bekommen deutlich mehr Bandbreite, als es bei den kommerziellen VPN-Anbietern der Vergangenheit der Fall war. Messungen vom Gateway aus ergaben 300 bis 600 MBit/s statt der bisherigen 20 bis 70 MBit/s Durchsatz.
Diese Umstellung betraf zunächst nur das Internet-Protokoll IPv4. Auch von Freifunk Rheinland können wir allerdings keine öffentlichen IPv4-Netze zur Verwendung in Wiesbaden und Mainz bekommen. Die Clients können sich weiterhin nur gemeinsam mit den wenigen öffentlichen Adressen der Gateways im Internet bewegen.
Der Freifunk Rheinland bietet uns nun auch die Möglichkeit, ein öffentliches IPv6-Netz für uns zu „routen“. Das bedeutet, dass man dann aus dem Freifunk-Netz heraus auch auf das Internet mittels des Internet-Protokolls IPv6 zugreifen könnte. Auf lange Sicht ist das unabdingbar, weil es allgemeines Ziel ist, irgendwann IPv4 durch IPv6 im Internet zu ersetzen. Wenn wir im Freifunk den Dienst „Internet“ weiterhin anbieten wollen, ist die Einführung von öffentlichem IPv6 also auf Dauer unabdingbar.
Wir würden das aber gerne vorab mit Euch, der Community, diskutieren. Vor allem möchten wir Euch ein wenig über IPv6 selbst informieren, über die Hintergründe, möchten Denkanstöße geben sowie Literaturhinweise zur Selbstrecherche zur Verfügung stellen.
IPv6 im Freifunk-Netz (jetzt schon):
- Mainz: fd37:b4dc:4b1e::/48 (ULA)
- Wiesbaden: fd56:b4dc:4b1e::/48 (ULA)
Zusätzlich könnten wir die öffentlichen IPv6-Netze, die uns vom Freifunk Rheinland zugewiesen wurden, für den Zugriff auf das Internet im Freifunk-Netz verwenden:
- Mainz: 2a03:2260:11a::/48 https://apps.db.ripe.net/search/lookup.html?source=ripe&type=inet6num&key=2a03:2260:11a::/48
- Wiesbaden 2a03:2260:11b::/48 https://apps.db.ripe.net/search/lookup.html?source=ripe&type=inet6num&key=2a03:2260:11b::/48
IPv6, wat dat soll?
Wie Ihr schon wisst, befindet sich die Welt des Internets seit Jahren im Übergang von IPv4 zu IPv6. IPv6 ist das neue Netzwerkprotokoll, über das im Internet kommuniziert wird. Auf lange Sicht soll es das alte IPv4 Protokoll gänzlich ablösen.
Der Hauptgrund für die Entwicklung eines neuen Internetprotokolls war der begrenzte Adressraum von IPv4. Der Adressbereich von IPv4 umfasst 32 Bits. Es gibt einfach keine IPv4-Adressen mehr. Das war schon Anfang, Mitte der 90er Jahre der Fall.
Während das neue IPv6-Protokoll mit einem Adressraum von 128 Bits entwickelt wurde, hat man sich in der Zwischenzeit mit NAPT (Network Address and Port Translation) sowie privater Adressräume beholfen und dynamische IPs. Das sind in den allermeisten Fällen private Adressen à la 192.168.x.y.
Dieser Workaround hat aber dazu geführt, dass die Ende-zu-Ende Kommunikation im Internet erschwert bis verhindert wurde; Services und Applikationen mussten mühsam angepasst werden, damit diese auch mit NAPT funktionieren, Software/Firmware von Internet-Routern mussten angepasst werden, etc.
Die „Sicherheit“, in der sich viele hinter einem NAPT-Anschluss wiegen, kommt allerdings nicht durch NAPT. Auf den Internet-Routern bei Heimanschlüssen läuft immer zusätzlich noch eine Firewall, die Verbindungen von extern (aus dem Internet) blockiert. Das Tracking über IP wird mittels NAPT erschwert. Heutzutage gibt es aber noch mehr Möglichkeiten, auch ohne IP-Tracking Endgeräte über die Nutzung vieler Dienste hinweg zu verfolgen.
In der Zwischenzeit sind nun endgültig so gut wie keine öffentlichen IPv4-Adressen mehr frei. Internet-Service-Provider (ISP) erhalten also keine Adressen mehr, müssen aber immer mehr Haushalte, Benutzer und Geräte mit Internet versorgen.
Mit den wenigen zur Verfügung stehen IPv4-Adressen und der immens gestiegenden Geräte-/ Nutzerzahl kommt auch die aktuellste Technik an ihre Grenzen (große NAT Appliances in NAT-Kaskaden wie z.B. im Mobilfunk oder DS-Lite). Durch die steigenden Kosten haben die ISPs begonnen, IPv6 auszurollen. Auch Content-Provider sind nachgezogen. In den letzten 5-10 Jahren ist das IPv6 Internet enorm gewachsen, Tendenz stark steigend.
Schlaue Leute haben sich bei IPv6 viele Gedanken gemacht. Man hat aus Fehlern bzw. ungünstigen Entscheidungen bei IPv4 gelernt und im IPv6 viele Bereiche (Header, Hilfsprotokolle, etc.) verbessert. Vor allem aber wurde uns die Ende-zu-Ende Kommunikation wiedergegeben. Geräte im Internet werden nicht mehr zwangsweise hinter NAPT-Routern „versteckt“ und dürfen nun mit allen Internetteilnehmern auf Augenhöhe kommunizieren.
NATs are good?
Mehr zu sagen als in diesem YouTube Video gibt es nicht: https://www.youtube.com/watch?v=v26BAlfWBm8
Ende-zu-Ende statt NAPT, bin ich hilflos ausgeliefert?
Kurz gesagt: Ohne Weiteres: ja. Aber das ist in einem öffentlichen Netzwerk ja nichts Neues. Benutzer im Freifunk-Netz sind nach wie vor selbst für die eigene Sicherheit der verwendeten Geräte verantwortlich.
Freifunk ist netzneutral, priorisiert daher keine Datenströme einzelner Anbieter oder drosselt welche von anderen. Und Freifunk blockiert auch keine Kommunikation. Bezogen auf IPv6 bedeutet das, dass auch aus dem Internet in Richtung Freifunk-Netz keine Blockaden, z.B. durch eine Firewall auf den Gateways, eingerichtet werden.
Ein Benutzer kann seine Geräte vor Zugriffen aus dem Internet z.B. durch eine sogenannte „Personal Firewall“ schützen. Bei Windows-Systemen z.B. sind die Voreinstellungen schon gut gewählt, wenn man für die Freifunk-Verbindung den Netzwerktyp „Öffentliches Netzwerk/Public Network“ auswählt, siehe http://windows.microsoft.com/en-us/windows/choosing-network-location#1TC=windows-7 .
Auch aktuelle Linux-Distributionen bringen sichere Firewall-Voreinstellungen mit. Wie schon gesagt, liegt es aber in der Verantwortung des Benutzers, das zu überprüfen, diese Dinge sollte jeder Nutzer sowieso immer im Auge haben, insbesondere wenn er oder sie mit einem mobilen Gerät in fremden Netzen wie Cafés oder Flughäfen umherzieht.
Was passiert mit IPv4, wenn wir dann IPv6 haben?
Beide Protokolle werden für eine lange Übergangsphase parallel betrieben. Dies nennt man Dual-Stack. Geräte, die beide Protokolle unterstützen (so gut wie alle), haben dann eine IPv4- und mehrere IPv6-Adressen. Langfristig wird IPv4 im gesamten Internet abgelöst (s.o.).
Was bedeutet das für die User?
Für Endanwender bleibt die Zuschaltung von öffentlichem IPv6 verborgen: ob auf einen Dienst im Freifunk oder im Internet dann über IPv4 oder IPv6 zugegriffen wird, passiert komplett im Hintergrund. Alle aktuelleren Betriebssysteme unterstützen neben IPv4 auch IPv6 (der IPv6-Standard ist ja schon aus den 90ern). Wie schon gesagt haben die Geräte dann eine IPv4- und mehrere IPv6-Adressen. Dienste im restlichen Internet oder auch im Freifunk-Netz können entweder IPv4-only, Dual-Stack oder auch IPv6-only betrieben werden. Ein IPv4-only-Dienst liefert über DNS nur eine IPv4 Adresse (einen A-Record) zurück, ein Dual-Stack-Dienst hingegen sowohl eine IPv4- als auch eine IPv6-Adresse (einen A- und einen AAAA-Record). Ein IPv6-only-Dienst liefert nur eine IPv6-Adresse (einen AAAA-Record) zurück. Wie kommuniziert mein Gerät denn nun mit einem Dienst, den ich über IPv4- als auch IPv6 ansprechen kann? Aktuelle Betriebssysteme bevorzugen allesamt IPv6-Verbindungen, ein Dual-Stack Dienst wird dann also immer per IPv6 angesprochen. Das Verhalten können Applikationen aber übersteuern. Aktuelle Browser (z.B. Chrome, Firefox, Opera) arbeiten da nach dem sogenannten „Happy Eyeballs“-Prinzip (https://tools.ietf.org/html/rfc6555 ). Vereinfacht gesagt, baut der Browser gleichzeitig eine TCP Verbindung über IPv4 und über IPv6 auf (TCP Handshake). Das Protokoll, über das die TCP-Verbindung am schnellsten aufgebaut wird, gewinnt und wird für die Kommunikation verwendet.
Das alles passiert, wie schon gesagt, im Hintergrund und ist für den Benutzer völlig verborgen.
Was bedeutet das für die Knoten/ -betreiber?
Das Freifunk-Netz basiert jetzt schon (fast) ausschließlich auf IPv6. Ein Knoten hat im Freifunk-Netz gar keine IPv4 Adresse mehr, sondern nur noch IPv6-Adressen. Ein Knoten bezieht seine Systemzeit (NTP), seine Firmware und OpenWrt-Pakete schon jetzt ausschließlich über IPv6. Auch der Zugriff auf die Statusseite sowie DNS-Anfragen des Knotens selbst erfoglen über IPv6.
Für die Knoten ändern sich daher nicht viel. Die werden lediglich eine weitere IPv6-Adresse aus dem öffentlichen IPv6-Adressbereich besitzen. Das hat die Konsequenz, dass die Knoten und damit auch die Statusseite aus dem Internet erreichbar sind.
Momentan wird z.B. auch der auf den Knoten hinterlegte Kontakt auf der (neuen) Statusseite angezeigt. Dies wird allerdings zu Recht von vielen Communities kritisiert, so dass es hoffentlich bald eine Lösung dafür geben wird. Aktuell könnte aber jeder aus dem IPv6-Internet auf die Statusseite der Knoten zugreifen und damit auch den hinterlegten Kontakt sehen. Wir haben zwar immer darauf hingewiesen, dass die hinterlegten Kontaktdaten öffentlich zugänglich sind. Wenn die Community hier aber z.B. sagt: „Keine Kontaktdaten im Internet“, werden wir uns um eine Lösung kümmern.
Wie erhalten Geräte eine IPv6 Adresse?
Stichwort „IPv6 Autoconfiguration“ Schon jetzt verteilen unsere Gateways sogenannte „Router Advertisements“. Das sind IPv6 Pakete, in denen ein Router von sich behauptet, ein „Router“ zu sein. Darüber hinaus beinhaltet so ein Paket ein oder mehrere IPv6-Prefixe, NTP-Server-Informationen, DNS-Server-Informationen, etc.
Ein Gerät kann ein Router Advertisement auch durch ein „Router Solicitation“-Paket anfordern. Erhält ein Gerät ein Router Advertisement Paket, nimmt er das oder die IPv6-Prefixe und baut sich damit seine eigene IPv6-Adresse zusammen. Es nimmt sich also das Prefix z.B. „fd37:b4dc:4b1e::/64“ und sein Interface-Identifier, z.B. „126f:3fff:fe88:5c56“, und fügt beide zu einer IPv6-Adresse zusammen, in diesem Beispiel dann „fd37:b4dc:4b1e::126f:3fff:fe88:5c56“.
Darüberhinaus trägt sich das Gerät den Absender des Router Advertisements Pakets als Default Gateway ein. Im Moment verteilen alle vier unserer Gateways Router Advertisments, jedes Gerät hat also aktuell vier Default Gateways für IPv6.
Im Moment verteilen unsere Gateways nur die intern benutzten IPv6-Prefixe für ULA-Adressierung, die nicht im Internet geroutet werden. Wenn öffentliches IPv6 aktiviert wird, wird einfach neben dem ULA-Prefix noch ein öffentlich routbares IPv6-Adress Prefix zusätzlich per Router Advertisement verteilt.
Sind öffentliche IPv6-Adressen trackbar?
Im ersten Wurf des IPv6-Standards wurden Interface-Identifier ausschließlich auf Basis der MAC-Adressen (EUI-64) generiert. Dieser ändert sich nur, wenn z.B. die Netzwerk-Karte ausgetauscht wird, also so gut wie nie. Dadurch wäre ein Gerät auf Dauer trackbar.
Aus diesem Grund hat man die „Privacy Extensions“ (eine Erweiterung zum ersten IPv6-Standard) eingeführt, wodurch zusätzlich ein zufälliger Interface Identifier gewürfelt wird, der obendrein noch regelmäßig geändert wird. Die IPv6-Adresse auf Basis der Privacy Extensions ersetzt aber nicht die IPv6-Adresse, die per MAC-Adresse gebildet wurde, sondern dem Gerät zusätzlich zugewiesen. Ein Gerät mit aktivierten Privacy Extensions hat also pro Prefix zwei IPv6-Adressen. Dabei ist sichergestellt, dass für die Kommunikation ausschließlich die zufällige IPv6-Adresse verwendet wird. So wird Tracking anhand der MAC-Adresse verhindert.
In allen modernen Betriebssystemversionen sind Privacy Extensions aktiv, aber das sollte jeder dennoch selbst an seinem Gerät überprüfen.
Ausblick auf das weitere Vorgehen
Wir wollen nun mit euch, der Community, diese Umstellung diskutieren. Bitte beteiligt euch zahlreich (auf den Mainzer und Wiesbadener Mailinglisten), stellt eure Fragen und äussert eure Meinung zu dem Thema. Wenn die Community sich positiv positioniert zur Umstellung auf IPv6, wollen wir diese auch möglichst bald durchführen.
Update: Nach dem ausführlichen Diskussionsprozess haben wir uns entschieden, IPv6 ab dem 15. September 2016 im Mainzer und Wiesbadener Freifunk-Netz zu aktivieren.
Freifunk informiert auf Info-Messe „Ehrenamt und Flüchtlinge“
Am vergangenen Samstag waren wir vom Freifunk bei der Infomesse „Ehrenamt und Flüchtlinge“ in der Alten Lokhalle und haben vorgestellt, wie einfach und unproblematisch man mit Freifunk sein Netz mit anderen Menschen teilen kann.
Die Messe war organisiert von der Leitstelle Ehrenamt der Staatskanzlei und richtete sich an die in der Flüchtlingshilfe ehrenamtlich Aktiven, die dort die Gelegenheit hatten, sich gezielt zu informieren, sich auszutauschen und zu vernetzen. An Messeständen konnten konkrete Angebote und Fragestellungen diskutiert werden. Moderierte Thementische und Themenlounges boten außerdem die Möglichkeit, sich untereinander auszutauschen.
An unserem Stand präsentierten wir uns mit unserem Poster „Free Wifi for Refugees“ und erklärten anhand von einigen Routern und Richtfunk-Antennen, wie einfach man bei Freifunk mitmachen und sein Netz mit anderen teilen kann. Gerade für die Versorgung von Flüchtlingen mit Internet eine super Technologie. Auf einem Monitor konnten wir außerdem den sehr interessierten Besuchern live unsere Karte zeigen und wo es schon überall Freifunk gibt. Immer wieder konnten wir auch Interessierte von weiter weg über den Community-Finder auf freifunk.net an andere Communities in Rheinland-Pfalz und anderswo verweisen.
Wir haben sehr viele tolle Gespräche mit engagierten Menschen geführt und durften auch die Ministerpräsidentin Malu Dreyer an unseren Stand begrüßen, die uns herzlich für unser Engagement dankte. Für uns insgesamt ein toller Tag!
Umstellung unseres Internet-„Exits“ auf den Freifunk Rheinland-Backbone
Es gibt wichtige Neuigkeiten für alle Freifunker und Interessierten: Zum Jahreswechsel 2015/2016 stellen wir das Vereinsgateway und auch alle anderen Gates von dem bisherigen Exit-VPN „PerfectPrivacy“ auf das Backbone des Freifunk Rheinlands e.V. um.
Das bedeutet, dass der Traffic aus dem Freifunk-Netz von unseren Gates aus nicht mehr über einen VPN-Server der Firma LeaseWeb (PerfectPrivacy) ins In- oder Ausland geleitet wird, sondern über das Netz anderer Freifunker. Von deren Servern aus wird der Traffic dann in verschiedenen Rechenzentren in Deutschland direkt ins Internet geleitet.
Warum wollen wir das? Es gibt eine ganze Reihe Vorteile, die wir durch den Umstieg gewinnen:
- Freifunk Rheinland ist kein anonymer VPN-Dienstleister, bei dem wir gar nicht wissen, wen wir finanzieren und ob wir den Menschen 100%ig vertrauen können. Der Rheinland-Backbone dagegen wird von Leuten betrieben, die uns ideologisch nahestehen und unser gemeinsames Ziel verfolgen: Ein freies Netz für alle.
- Mehr Bandbreite: Über die Gateways des Freifunk Rheinland geht erheblich mehr Bandbreite als wir es bisher gewohnt sind. Perfect Privacy liefert pro Gateway nur etwa 20-70Mbit/s Durchsatz. Bei Freifunk Rheinland dagegen haben wir 300-600Mbit/s gemessen. Die Umstellung bietet uns also die Möglichkeit unser Netz um Weiten schneller zu machen.
- Zugewinn an Redudanz: Über das Freifunk-Backbone verbinden wir uns zukünftig nicht mehr nur zu einem Exit-VPN-Anbieter pro Gateway, sondern bauen pro Gate 6 Verbindungen (GRE-Tunnel) auf und zwar zwei zu jedem Standort von Freifunk Rheinland in Berlin, Frankfurt und Düsseldorf. So erhalten wir einen enormen Zugewinn an Redundanz.
- Abuse-Handling/Haftungsfragen: Die IPv4-Adressen, die in der Öffentlichkeit auftauchen, sind nicht mehr auf LeaseWeb registriert, sondern auf drei bei der RIPE registrierte Mitglieder der Mainzer und Wiesbadener Freifunk-Community (Tobias, Markus und Sebastian). Für den normalen Freifunk-Benutzer und Knoten-Betreiber ändert sich in der Haftungsfrage dadurch nichts. Es ist weiterhin gewährleistet, dass die Daten über unsere Server ins Internet fließen und hier auf eine IPv4 Adresse des Freifunk Rheinlands „geNATed“ werden. Etwaiger Abuse (also Hinweise auf Rechtsverletzungen o.Ä.), der von Dritten zu diesen öffentliche IPs gemeldet wird, wird von Freifunk Rheinland bzw. von uns gehandhabt.
- Zukünftige Möglichkeiten: Die aktuelle Umstellung wird nur IPv4 betreffen. Über den Freifunk Rheinland haben wir aber die Möglichkeit endlich auch natives IPv6 im Freifunk-Netz anzubieten. Dadurch wird es im Freifunk-Netz bald möglich sein „Ende-zu-Ende“ im Internet zu kommunizieren. Weitere Details hierzu wird es mit der Umstellung geben.
Zu den Kosten: Für den Betrieb eines solchen Backbones entstehen dem Freifunk Rheinland e.V. natürlich nicht unerhebliche Kosten für Traffic, Hardware, etc., die wir mit kompensieren wollen. Der Vorstand des Freifunk Mainz e.V. hat daher in der vergangenen Woche bereits beschlossen, den Freifunk Rheinland zukünftig finanziell mit 200€ pro Jahr zu unterstützen. Ob wir dies als Fördermitglied tun oder durch eine jährliche Spende, beraten wir gerade noch.
Über Erfahrungsberichte würden wir uns sehr freuen. Bei Fragen wendet euch immer auch gerne an das Admin-Team.
Wer sich für die technischen Details interessiert, für den bietet dieses oder dieses Video der Rheinländer vielleicht einen guten Einstieg:
Guten Rutsch und herzlichen Dank an alle Freifunker, Spender und Unterstützer!
Mit diesem wunderbaren Feuerwerk an freiem WLAN verabschieden wir uns aus diesem Jahr.
Wir wünschen guten Rutsch und sagen an dieser Stelle herzlichen Dank an alle Freifunkerinnen und Freifunker, die zusammen inzwischen über 650 Freifunk-Knoten in Mainz, Wiesbaden und Umgebung betreiben. Sie machen es möglich, dass inzwischen über 1000 Menschen (in Spitzenzeiten über 1200) unser Netz dauerhaft nutzen können und immer mehr Menschen freien Zugang zum Netz bekommen.
Herzlichen Dank auch an alle Unterstützerinnen und Unterstützer, die uns Türen öffnen und uns weiterempfehlen sowie an alle Mitglieder und alle Spenderinnen und Spender, die es uns auch finanziell ermöglichen, Freifunk Stück für Stück immer weiter auszubauen und besser zu machen.
In 2015 sind wir mit einer komplett neuen Firmware für Mainz und Wiesbaden gestartet, haben im ersten Jahr stolze 650 Freifunk-Knoten in Betrieb nehmen können. Unsere Admin-Truppe leistet super Arbeit und betreibt 4 Gateways für Mainz, Wiesbaden und Umgebung. Wir haben politische Entscheider überzeugt und die Unterstützung vieler Gremien erhalten. Wir haben mit dem Aufbau unseres Backbones, unserem Hochgeschwindigkeitsnetz über den Dächern der Stadt begonnen und dabei Stand heute schon über 50 KM Richtfunk-Strecke aufgebaut. Auch 2015 konnten wir wieder zahlreiche Events wie den Stijl-Designmarkt, das Gartenfeldplatz-Fest, das Rockfield-OpenAir oder das legendäre OpenOhr-Festival mit freiem WLAN versorgen. Nicht zuletzt haben wir Hunderte Geflüchtete ans Netz bringen können – was uns viel Zeit und Energie kostet, aber uns ein Herzensanliegen ist. Freifunk verbindet.
2016 wird viele neue Aufgaben und Herausforderungen mit sich bringen: Wir wollen weiter in die Breite wachsen und noch mehr Menschen überzeugen, gemeinsam an einem freien Netz zu bauen. Wir wollen unsere Performance erhöhen, indem wir statt über anonyme Anonymisierungsdienste zukünftig über den Freifunk Rheinland ins Internet terminieren. Unser Backbone soll sich vergrößern, Mesh-Inseln sollen zusammenwachsen und wir wollen uns immer unabhängiger von einzelnen Internet-Anschlüssen machen. Dazu wollen wir auch mehr Bandbreite ins Backbone bringen. Selbstverständlich wollen wir auch in 2016 weitere Flüchtlingsunterkünfte ans Netz bringen, damit möglichst alle Menschen Zugang zum Netz haben.
Auf all diese und noch viel mehr Aufgaben, die auf uns warten, freuen wir uns sehr. An dieser Stelle sagen wir aber erstmal vielen Dank für das erfolgreiche, gemeinsame Jahr 2015 und guten Rutsch ins neue Jahr! :-)
P.S.: Wer unsere Arbeit mit einer Spende unterstützen will, findet hier alle Informationen.
Freifunk für Flüchtlinge: Bitte votet für unsere Projektförderung #zusammentun
Wir benötigen eure Unterstützung beim Online-Voting der R+V für eine Projektförderung. Gegen andere Vereine mit hunderten Mitgliedern haben wir sonst leider keine Chance.
Unter folgendem Link könnt ihr uns und unsere Arbeit mit wenigen Klicks mit eurer Stimme unterstützen: https://zusammentun.de/projekt/56365929cac915ec4775feb7
Wir sagen vielen Dank schon vorab!
Es weihnachtet sehr – Freifunk auf Mainzer Weihnachtsmarkt
Das zweite Jahr bereits wird der Mainzer-Weihnachtsmarkt mit Freifunk versorgt.
Der Knoten, in einem lokalen Café platziert, wird kräftig in Gebrauch genommen. Zwischen Glühwein und Lebkuchen, kann man auch mal ein Foto an die Lieben daheim verschicken, denken sich täglich bis zu 70 Personen, die hier auf unserer Online-Karte zu sehen sind.
Frohes Fest und Guten Rutsch
wünschen euch die Mainzer und Wiesbadener Freifunker
PS: Zur Live Ansicht des Knotens Am Markt
Internet für Flüchtlinge – Wir brauchen eure Unterstützung für eine Projektförderung! #zusammentun
Spendenaufruf für Anbindung Flüchtlingsunterkunft an Freifunk-Backbone
In der Wormser Straße in Mainz-Weisenau sind viele Flüchtlinge relativ weit ab vom Schuss in einer Sammelunterkunft in Containern untergebracht. Umso wichtiger, dass sie wenigstens freien Zugang zum Netz haben, finden wir.
Gemeinsam mit ansässigen Unternehmen planen wir daher, zusätzlich zum DSL-Anschluss vor Ort eine Freifunk-Richtfunkstrecke aufzubauen, um unser Backbone-Netz (Hochgeschwindigkeitsnetz über den Dächern der Stadt) dorthin auszuweiten.
Für die Technik benötigen wir ca. 200€ und würden uns sehr freuen, wenn ihr uns mit einer kleinen Spende unterstützt: https://www.betterplace.org/de/projects/21521